Pressemeldung: Sportartikelindustrie muss ILO-Kernarbeitsnormen einhalten

Gepostet am Mittwoch, den 28. Mai 2008 um 13:32 in Pressemitteilung,Wirtschafts- und Finanzpolitik

Zu der Studie „Die Hürden überwinden“ des Bündnisses „Play Fair 2008“ erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, außenwirtschaftspolitischer Sprecher:

Die Grundsätze des Fair Play müssen nicht nur in sportlicher Hinsicht bei den Olympischen Spielen eingehalten werden. Sie müssen für alle Menschen, Institutionen und Unternehmen gelten, die an dem Gelingen der Olympischen Spiele mitwirken.

Eine Studie des Bündnisses „Play Fair 2008“ mit dem Titel „Die Hürden überwinden“ zeigt, dass bei zahlreichen Zulieferern führender Sportartikelhersteller wie Adidas, Puma und Nike die Arbeitnehmerrechte mit Füßen getreten werden. In Gesprächen in der Sportartikelindustrie in China, Indien, Thailand und Indonesien stellte sich heraus, dass der Druck auf die Arbeiterinnen und Arbeiter vor den Olympischen Spielen und der Fußball Europameisterschaft erheblich gestiegen ist.

Die Löhne werden in vielen Fällen mit großer Verspätung ausgezahlt und sind nicht existenzsichernd. Mittagspausen werden nicht selten deutlich verkürzt und unbezahlte Überstunden eingefordert. Auch werden die Beschäftigten in zahlreichen Produktionsbetrieben daran gehindert sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Die Sportartikelhersteller müssen die Arbeitsbedingungen verbessern und mindestens existenzsichernde Löhne zahlen. Angesichts der hohen Marge in dieser Branche, ist es für die Unternehmen kein Problem, die Beschäftigten gerecht zu entlohnen und wenigstens die ILO-Kernarbeitsnormen einzuhalten.

Die Sportartikelindustrie darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Sie ist für die Arbeitsbedingungen in der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich.

Informationen über das Bündnis „Play Fair 2008“ finden Sie unter:
http://www.inkota.de/olympiaplayfair2008/

Die Pressemeldung auf der Fraktionsseite von B90/Die Grünen