Pressemitteilung: Fehlende Regulierung der Rohstoffmärkte treibt Nahrungsmittelpreise nach oben
Anlässlich des Gipfeltreffens der Vereinten Nationen zur Welternährungskrise erklären Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, außenwirtschaftspolitischer Sprecher und Dr. Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher:
Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise hat mehrere Ursachen. Die gestiegene Nachfrage durch veränderte Ernährungsgewohnheiten in Asien, der Anstieg des Ölpreises, der verstärkte Anbau von Pflanzen für die Energiegewinnung, Agrarsubventionen und der Klimawandel gehören zu den Ursachen.
Die steigenden Preiserwartungen haben dazu geführt, dass Nahrungsmittelfonds ein attraktives Anlageobjekt geworden sind. Dadurch hat sich die Nachfrage nach Nahrungsmitteln verstärkt und der Preisanstieg deutlich beschleunigt. Diese Ursache wird häufig unterschätzt und spielt auch auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen zur Welternährungskrise nur eine untergeordnete Rolle.
Dabei sind nicht nur Spekulationsgeschäfte für den Anstieg der Preise verantwortlich, sondern es ist vor allem die starke Zunahme institutioneller Anleger, wie etwa Pensionsfonds, die eine dauerhafte Rendite erwarten. Da Warenterminmärkte im Vergleich zu Kapitalmärkten relativ klein sind, kann eine Zunahme der Index-Anleger starke Preiseffekte nach sich ziehen.
Deswegen sind Regeln sowohl für langfristige Anlagen wie auch für kurzfristige Spekulationen an Rohstoffmärkten dringend erforderlich, um starke Preisschwankungen zu vermeiden. Ohne eine Regulierung der Rohstoffmärkte könnten die Nahrungsmittelpreise weiter nach oben getrieben werden.