PM: Rente mit 67 – Noch viel zu tun!

Gepostet am Mittwoch, den 17. November 2010 um 13:38 in Altersarmut,Alterssicherung,Pressemitteilung,Rente mit 67

Zum Bericht der Bundesregierung zur Beschäftigungssituation älterer Menschen erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Rentenpolitik:

Der Bericht der Bundesregierung macht deutlich, dass die Voraussetzungen, die für die ab 2031 geplante Rente mit 67 notwendig sind, derzeit noch nicht gegeben sind. Wir halten die schrittweise Erhöhung der Regelaltersgrenze für notwendig. Sie ist aber nur dann vertretbar, wenn Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ergriffen werden. Andernfalls läuft die Rente mit 67 lediglich auf eine Verlängerung der Lebensarbeitslosigkeit hinaus und führt zu höherer Altersarmut. Mit unserem Konzept der Garantierente wollen wir effektiv der Altersarmut entgegenwirken. Gleichzeitig wollen wir flexiblere Übergänge in die Rente. Eine gerechte Rentenreform muss außerdem sicherstellen, dass bei der Rentenberechnung die Verschiedenheit der Lebens- und Erwerbsbiografien besser als bisher berücksichtigt wird.

Der Anteil der älteren Erwerbstätigen ist zwar selbst während der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise stark gestiegen, aber mit 23 Prozent ist der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten noch immer zu gering. Damit die Anhebung der Regelaltersgrenze keine Rentenkürzung durch die Hintertür wird, müssen Rahmenbedingungen geschaffen bzw. verbessert werden, damit die Menschen auch länger arbeiten können. Das heißt konkret: mehr alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze, eine präventive Gesundheitspolitik und Schaffung von „guter Arbeit“ für alle Altersgruppen.

Die Anhebung der Regelaltersgrenze wird von der Bevölkerung nur akzeptiert werden, wenn die Menschen nach den aktiven Jahren nicht ein Leben in Armut führen müssen. Deshalb wollen wir eine Garantierente als Teil der gesetzlichen Rentenversicherung einführen. Dazu werden geringe Rentenansprüche auf ein Mindestniveau so aufgestockt, dass langjährig Versicherte eine Rente erhalten, die oberhalb des durchschnittlichen Grundsicherungsniveaus liegt.

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen