Kurzstatement in der Regelsatzdebatte heute im Bundestag
Aus dem Protokoll der Bundestagssitzung von heute
Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:
Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Strengmann-Kuhn?
Max Straubinger (CDU/CSU):
Ja.
Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Herr Kollege Straubinger, Sie waren doch selber bei der Anhörung im Ausschuss und haben die Aussagen der Experten gehört, die, was die Juristen angeht, eindeutig gesagt haben, dass dieser Regelsatz nicht den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts entspricht. Ich könnte lange nachbeten – das haben wir im Ausschuss lange genug gemacht -, an welchen Punkten Sie teilweise willkürliche Berechnungen durchgeführt haben, die den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts nicht genügten und somit verfassungswidrig waren. Ich weiß nicht, warum Sie hier versuchen, die Bevölkerung für dumm zu verkaufen, obwohl Sie wissen, dass dieser Regelsatz nicht den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts entspricht.
(Jörn Wunderlich (DIE LINKE): Weil das Programm bei denen ist, die Leute zu verarschen!)
Herr Borchert, einer der Experten, ist eben zitiert worden. Es waren aber noch mehrere anwesend, die genau dasselbe gesagt haben. Sie rennen wieder in ein offenes Messer. Die Regelung wird wieder vom Bundesverfassungsgericht kassiert werden. Sie haben im Vermittlungsverfahren keinen einzigen Vorschlag gemacht, wie der Regelsatz verfassungsgemäß gestaltet werden kann. Das aber stand im Zentrum des Urteils des Bundesverfassungsgerichts. Sie verstoßen sehenden Auges gegen das Urteil des Bundesverfassungsgerichts und damit gegen die Verfassung. Das werfen wir Ihnen vor. Wenn Sie sich da nicht bewegen, dann kommen wir nicht zusammen.
(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)
am 12. Februar 2011 um 11:02
Danke,Herr Strengmann-Kuhn dass sie sich doch tatsächlich um die Regelsätze kümmern. Von der SPD hört man nur Mindestlohn und Leiharbeit.
Übrigens, ein Verfassungsgerichtsurteil ist nicht verhandelbar, entweder es wird umgesetzt oder es muss an das Gericht zurück gehen. Ein bisschen umsetzen geht genausowenig wie ein bisschen schwanger zu werden.
Fazit, das von schwarz-gelb vorgelegte Gesetz muss abgelehnt werden, ohne wenn und aber.