PM: Fließende Übergänge in den Ruhestand statt diskriminierender Altersgrenzen

Gepostet am Dienstag, den 13. September 2011 um 14:23 in Alterssicherung,Pressemitteilung,Verschiedenes

Zum heutigen Urteil des Europäischen Gerichtshofes bezüglich der Zwangsverrentung von Lufthansapiloten erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Rentenpolitik:

Ob bei Lufthansapiloten oder erwerbsfähigen Arbeitslosen im SGB II-Bezug: Zwangsverrentungen gehören abgeschafft.
Der EUGH hat mit seinem heutigen Urteil den Ball auch an die Bundesregierung gespielt. Wir fordern die Bundesregierung auf, jegliche Altersgrenzen bei Rente und Altersversorgung auf diskriminierende Wirkungen zu überprüfen. Die Eignung muss entscheiden, nicht starre Altersgrenzen. Alter geht längst nicht immer einher mit Funktionsverlusten. Das gesellschaftliche Bild vom Alter verändert sich. Altersgrenzen wirken diskriminierend und zementieren ein negatives Altersbild. Doch der Blick auf die Gesellschaft zeigt: Wir werden älter, bleiben im Alter gesünder und produktiver. Das chronologische Alter ist kein adäquater Gradmesser mehr, der zur Einschätzung von Leistungsfähigkeit dient.

Wir fordern deshalb von der generalisierenden Betrachtung des Alters abzurücken und den Blick auf den Einzelnen zu richten. Wir fordern fließende Übergänge in den Ruhestand. Es bedarf flexibler Modelle, die den unterschiedlichen Lebensplanungen und -verläufen der Menschen gerecht werden. Eine Teilrente ab dem 60. Lebensjahr bei Verringerung der Arbeitszeit muss dabei ebenso möglich sein, wie die Möglichkeit zum Bezug einer Altersrente ab 60 Jahren mit versicherungsmathematisch korrekten Abschlägen.

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

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