Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung

Gepostet am Montag, den 23. Januar 2012 um 15:49 in Alterssicherung,Pressemitteilung,Rentenversicherungspflicht für Selbständige

Zum öffentlichen Fachgespräch der Grünen Bundestagsfraktion „Selbständige in die gesetzliche Rentenversicherung! Aber wie?“ erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Rentenpolitik:

Bei dem heutigen Fachgespräch ist einmal mehr deutlich geworden, dass die Zeit drängt: Auch für Selbstständige muss dringend eine stabile soziale Sicherung im Alter geschaffen werden. Wir wollen langfristig alle Selbständigen in die gesetzliche Altersvorsorge einbeziehen. Nicht zuletzt die Finanzkrise hat gezeigt, dass private Vorsorge nicht sicher ist. Es kann sein, dass Menschen privat vorsorgen und trotzdem keine ausreichende Absicherung im Alter haben. Außerdem kann auch das Erwerbsminderungsrisiko letztlich nur durch die gesetzliche Rentenversicherung abgesichert werden. Und: wer lange eingezahlt hat, soll durch eine Garantierente vor Altersarmut geschützt werden. Ohne Einbeziehung in die Rentenversicherung werden viele Selbständige in der Grundsicherung landen.

In einem ersten Schritt wollen wir in der gesetzlichen Rentenversicherung die zwei Millionen Selbstständigen berücksichtigen, die nach heutigem Recht überhaupt nicht verpflichtet sind vorzusorgen. Diese sind besonders von Altersarmut bedroht. Das liegt zum einen daran, dass es keine gesetzlichen Regelungen gibt, die für alle Selbstständigen einheitlich und verständlich die Vorsorge für das Alter regeln. Zum anderen zählen auch viele Selbstständige zu den Geringverdienenden: Ihr finanzieller Spielraum ist begrenzt und sie fühlen sich oft von den hohen Beitragsbelastungen für Selbstständige überfordert. Wir brauchen hier Lösungen sowohl für selbständige als auch für abhängig Beschäftigte mit geringen Einkommen. Langfristig streben wir auch in der Rente eine Bürgerversicherung an, in die alle einzahlen.

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Ein Kommentar zu "Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung"

  1. G sagte,

    am 17. August 2012 um 19:14

    Selbständige in die gesetzliche Rentenversicherung zu zwingen, ist aus vielerlei Gründen noch größerer Nonsense als die von-der-Leyen-Pläne! Einer der Gründe: Nach den Statistiken der Bundesregierung von 2008 sind gerade einmal 4% der ab 65-jährigen Selbständigen Transferempfänger. Das wird allein durch die Abgabenzahler der ab 65-jährigen Selbständigen um ein Zigfaches überkompensiert. Die Geringverdiener hätten außer Kosten garnichts von einer RV-Pflicht. Lasst einfach die Finger von dem Unsinn und fallt nicht auf billige Klassenkampf-Propaganda aus dem Gewerkschafts-Umfeld rein! Danke!

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