PM | Bundesregierung scheitert im Kampf gegen Armut

Gepostet am Dienstag, den 28. Oktober 2014 um 14:18 in Armut/ Grundsicherung,Pressemitteilung

Zu den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Armut und zum Sozialhilfebezug erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Sozialpolitik:

Porträt_Bundestag

Trotz guter konjunktureller Situation ist es der Bundesregierung nicht gelungen, die erschreckend hohe Armut in Deutschland zu verringern. Dies muss ein Weckruf für die Bundesregierung sein. Denn die absehbare konjunkturelle Abschwächung wird die Armut wieder deutlich erhöhen. Besonders problematisch ist, dass mittlerweile mehr als 3,5 Millionen Erwerbstätige ein Einkommen unter der Armutsrisikogrenze beziehen. Daran wird auch der von der Bundesregierung eingeführte Mindestlohn nicht viel ändern. Auch die gestiegenen Sozialhilfezahlen weisen auf dringenden Handlungsbedarf hin. Es wird endlich Zeit, dass die Bundesregierung Armut nachhaltig und umfassend bekämpft.

Zudem droht die von der Bundesregierung geplante sogenannte Rechtsvereinfachung der SGB II-Leistungen zu einem Rohrkrepierer zu werden. Die Bundesregierung kann auf eine aktuelle Anfrage hin nicht mal mehr einen Zeitpunkt nennen, wann sie plant einen Gesetzentwurf vorzulegen. Das zeigt wieder einmal, dass von Armut betroffene Menschen in dieser Bundesregierung keine Lobby haben.

Dringend notwendig wären Sozialreformen, die ihren Namen verdienen, und welche die vorgelagerten Sicherungssysteme stärken, die Regelsätze fair und angemessen berechnen. Zudem braucht es endlich eine Reform der Grundsicherung im Sinne der Betroffenen.

Ein Kommentar zu "PM | Bundesregierung scheitert im Kampf gegen Armut"

  1. anna schulze sagte,

    am 18. November 2014 um 15:46

    Die Armut in Deutschland verletzt internationales Recht, insbesondere die BRK und den ICESCR. Das Bundesverfassungsgericht hat in 9/14 die Unterdeckung im Bereich Mobilität und langlebige Güter festgestellt, was besonders für Rentner ein nicht lösbares Problem darstellt, wenn sie ergänzend zur Rente Grundsicherung erhalten und ihnen diese Rente komplett angerechnet wird. Die Grundsicherung liegt weit unter der Armutsgrenze, unter der Armutsrisikogrenze sowie. Wie ist das zu rechtfertigen in einem reichen Land? Im Sinne Rainer Forsts? Wer sind die, denen es angeblich gut geht? Und warum sind sie so gleichgültig dem gemeinsamen gesellschaftlichen Schicksal gegenüber?

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