Fluglärm wirksam reduzieren – Antrag der Grünen im Bundestag fordert stärkeren Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm
Der Luftverkehr ist nach dem Straßenverkehr die bedeutendste verkehrsbedingte Ursache für Lärmbelästigungen. Die regelmäßig durchgeführten, repräsentativen Umfragen des Umweltbundesamtes zeigen: bundesweit fühlt sich fast jeder Dritte durch Fluglärm belästigt. Viele Menschen im Umland deutscher Flughäfen und Flugplätze sind hohen Lärmbelastungen ausgesetzt und fühlen sich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Tagsüber stört der Lärm so sehr, dass ein Aufenthalt im Freien kaum möglich ist und nachts wird erholsamer Schlaf verhindert. Dass Fluglärm die Gesundheit gefährdet, ist inzwischen unumstritten und wissenschaftlich gut belegt. Die die Bundesregierung tragenden Fraktionen haben zwar in ihrem Koalitionsvertrag die deutliche Verbesserung des Schutzes vor Verkehrslärm angekündigt. Bei der Ankündigung ist es jedoch bisher geblieben, substanzielle gesetzgeberische Vorschläge liegen nicht vor. Es ist nicht erkennbar, dass die Defizite im Luftverkehrsrecht tatsächlich beseitigt werden sollen. Bekenntnissen folgen keine Taten.
Deshalb hat die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag mit Forderungen vorgelegt, die den Fluglärm wirksam reduzieren.
Das Dokument mit der Drucksachennr. 18/4331 gibt es hier.
Bildquelle: Fotografin: Katja Hensel/Quelle: flickr.com/ Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0
am 20. März 2015 um 21:37
Das ist ja super! Haben Sie den Antrag ihren hessischen Freunden schon gezeigt? Die wollten das doch auch, haben es versprochen, festgestellt sich versprochen zu haben und anschließend Als Ergebnis den Lärm in einer Stunde von links nach rechts geschoben und bauen jetzt einen neuen Terminal, der im Potential den Flughafen Düsseldorf zusätzlich nach Frankfurt holt. Wetten, sie kommen an die Macht und alles wird so weiter gehen?
am 22. März 2015 um 12:56
Vielen Dank für den Kommentar. Die Forderungen in dem Antrag werden von den hessischen Grünen voll und ganz unterstützt. Ich darf aber daran erinnern, dass sich die beiden im Landtag vertretenen Parteien, die sich gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens eingesetzt haben und einsetzen, bei der letzten Landtagswahl nicht sehr gut abgeschnitten haben, auch in den von Fluglärm besonders betroffenen Kommunen. Insofern sind die Möglichkeiten, über den hessischen Landtag und in der hessischen Landesregierung, Verbesserungen zu bewirken, begrenzt. Gemessen daran tun die hessischen Grünen, allen voran Tarek Al-Wazir, ihr möglichstes, um für weniger Fluglärm zu sorgen. Natürlich sind die 7 Stunden Lärmpause was völlig anderes als ein achtstündiges Nachtflugverbot, was wir immer noch richtig finden, aber es wird voraussichtlich die Lebensqualität von etlichen Menschen verbessern. Außerdem sind weitere Maßnahmen zur Verringerung des Fluglärms geplant. Unter einer großen Koalition wäre in Sachen Reduzierung des Fluglärms gar nichts passiert, im Gegenteil: es wäre lauter geworden und z.B. der Ausbau des Flughafens durch das Terminal drei wäre nicht in Frage gestellt worden. Und auch bei einer rot-rot-grünen Koalition, die an anderen Punkten gescheitert ist (was ich bedaure),wäre es gegen die SPD sehr schwierig geworden, positives in Sachen Fluglärm zu bewegen, vermutlich letztlich sogar weniger als unter schwarz-grün.