Rede vor dem Bundestag zum Thema Rentenanwartschaften

Gepostet am Freitag, den 29. Januar 2010 um 15:59 in Alterssicherung,Armut/ Grundsicherung

Vor allem Menschen mit geringen Einkommen und Personen, die nicht ununterbrochen erwerbstätig waren, wird es in Zukunft immer weniger gelingen, ausreichende Rentenansprüche zu erwerben. Die für die nächsten Jahrzehnte absehbar steigende Altersarmut ist nicht hinzunehmen.

Es ist deswegen Zeit für eine Garantierente, die den Mindestbedarf im Alter absichert. Die Garantierente stockt geringe Rentenansprüche so auf, dass für alle der Grundbedarf gesichert ist. Für langjährig Versicherte wird dadurch sichergestellt, dass sie eine Rente erhalten, die über dem Grundsicherungsniveau liegt.

Die Rede als Flash-Videostream:

PM: Jetzt handeln, um Altersarmut zu bekämpfen – Garantierente und Bürgerversicherung

Gepostet am Montag, den 18. Januar 2010 um 14:29 in Altersarmut,Alterssicherung,Armut/ Grundsicherung,Pressemitteilung

Zur heute vorgestellten Studie „Alterssicherungsvermögen“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Rentenpolitik:

Die Ergebnisse des DIW zeigen, dass die Politik handeln muss, um Altersarmut zu bekämpfen. Vor allem Menschen mit geringen Einkommen und Personen, die nicht ununterbrochen erwerbstätig waren, wird es in Zukunft immer weniger gelingen, ausreichende Rentenansprüche zu erwerben. Diese Entwicklung wird auch durch zunehmende Vermögensbildung und Riesterrenten nicht aufgefangen, da diese Menschen nach den Ergebnissen der DIW-Studie nicht ausreichend privat vorsorgen und häufig auch nicht vorsorgen können. Die für die nächsten Jahrzehnte absehbar steigende Altersarmut ist nicht hinzunehmen.

taz: Würdiges Leben, grundgesichert

Gepostet am Montag, den 18. Januar 2010 um 13:56 in Armut/ Grundsicherung,Grundeinkommen
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Diese Debatte muss endlich vom Kopf auf die Füße gestellt werden

KOMMENTAR VON WOLFGANG STRENGMANN-KUHN

Unter dem Slogan „Leistung muss sich lohnen“ versammeln sich derzeit sowohl die überaus vielstimmige Regierungskoalition als auch Teile der Opposition und begründen so eine Überarbeitung der Hartz-Reformen: von der FDP mit ihrem Bürgergeld über Rüttgers und die SPD, die fordern, höhere Leistungen denjenigen zu gewähren, die länger in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, bis hin zur Arbeitsministerin, die höhere Zuverdienstgrenzen für Hartz-Beziehende will. Alles soll gerechter, aber vor allem „leistungsgerechter“ werden.

Gastbeitrag in der FR

Gepostet am Sonntag, den 20. Dezember 2009 um 12:14 in Altersarmut,Alterssicherung,Armut/ Grundsicherung

Altersarmut jetzt bekämpfen

Von Wolfgang Strengmann-Kuhn

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Have you seen the old man in the closed down market? Geht man durch Frankfurts Straßen, sieht man immer mehr alte Menschen, die in Papierkörben oder Altglascontainern kramen. Lange Zeit galt Armut im Alter als überwunden. Heute ist sie wieder ein Problem. Zwar ist Altersarmut noch unterdurchschnittlich, weil vor allem Familien mit Kindern noch stärker von Armut bedroht sind. Nach dem gerade für Frankfurt vorgelegten Sozialbericht beträgt aber die Armut bei den 61- bis 70-Jährigen immerhin 11,4 Prozent, bei den 71- bis 80-Jährigen 9,3 Prozent und bei den Hochbetagten (81 Jahre und älter) sogar 12,0 Prozent. Mehr als jeder zehnte alte Mensch in Frankfurt hat also ein Einkommen, das unter der von der EU definierten Armutsgrenze liegt.


Zum Artikel in der Frankfurter Rundschau

Was ist der Gender-Aspekt von Armut?

Gepostet am Mittwoch, den 2. September 2009 um 11:56 in Armut/ Grundsicherung,Gender

Veröffentlichung von Wolfgang Strengmann-Kuhn

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Strengmann-Kuhn, Wolfgang (2007): Inequalities in earnings and child rearing: What is the gender aspect of poverty? Intervention. Journal of Economics, 4, 1, 181-201.

Schieflagen bei Kindererziehung und Einkommen: Was ist der Gender-Aspekt von Armut?

Frauen haben nur ein unwesentlich höheres Armutsrisiko als Männer. Armut ist also nicht „weiblich“. Dieses Ergebnis scheint im Widerspruch damit zu stehen, dass Frauen eine geringere Erwerbsbeteiligung haben, also häufig gar kein eigenes Einkommen oder nur Sozialleistungen beziehen, und wenn sie arbeiten, ein geringeres Arbeitseinkommen erzielen. Am deutlichsten wird dieser scheinbare Widerspruch bei der Gruppe der working poor. Obwohl der Niedriglohnbereich überwiegend von Frauen besetzt ist, ist die Mehrheit der working poor männlich. Anliegen dieses Beitrags ist es diese Widersprüche aufzulösen und zu erklären, warum gesellschaftliche Schieflagen zwischen den Geschlechtern trotzdem eine Ursache von Armut sind.

deutsche Version:

Schieflagen bei Kindererziehung und Einkommen: Was ist der Gender-Aspekt von Armut? (pdf)

Beschlüsse im Bundestagswahlprogramm für eine universelle, armutsfeste und individuelle soziale Sicherung für alle Bürgerinnen und Bürger

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Auf der BDK vom 8. — 10. Mai in Berlin haben die Grünen ihr Bundestagswahlprogramm beschlossen. In vielen sozialpolitischen Fragen haben wir dabei zentrale Weichenstellungen vorgenommen. Das Ziel einer universellen sozialen Sicherung, die alle Bürger und Bürgerinnen nach gleichen Regeln, zuverlässig und armutsfest absichert, hat an vielen Stellen im Wahlprogramm seinen Niederschlag gefunden. Wir haben uns darauf geeinigt, dass es bei der Grundsicherung keine Kürzungen unter den Bedarf, der für eine Teilhabe an der Gesellschaft notwendig ist, geben darf. Wir treten für einen allgemeinen (und nicht für branchen- und regionenspezifischen) Mindestlohn ein. Wir fordern die Bürgerversicherung für die Krankenversicherung und perspektivisch auch für die Rentenversicherung.

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