Interview: „Datenmix verzerrt das Bild“

Gepostet am Mittwoch, den 25. Juni 2008 um 12:42 in Armut/ Grundsicherung

Das Kabinett will heute den dritten Reichtums- und Armutsbericht verabschieden. Nachdem die erste Fassung von Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) sehr umstritten war, überarbeitete er ihn. Experten hatten ihm vorgeworfen, mit Zahlen aus einer weniger renommierten Studie die Situation in Deutschland verharmlosen zu wollen, um anschließend Maßnahmen aus seinem eigenen Haus rühmen zu können. Dem Grünen-Abgeordneten und Sozialpolitik-Experten Wolfgang Strengmann-Kuhn ist der überarbeitete Bericht immer noch zu unseriös, sagt er im Interview mit tagesschau.de.

Die Mogelpackung der Steuersenker

Gepostet am Mittwoch, den 18. Juni 2008 um 11:39 in Armut/ Grundsicherung,Wirtschafts- und Finanzpolitik

Beitrag von Wolfgang Strengmann-Kuhn in der Financial Times Deutschland vom 05.06.2008

Wer die Armutsfalle überwinden und der Mittelschicht helfen will, der darf nicht bei der Einkommensbesteuerung ansetzen

Armut und die Angst vor der Armut sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, die Mittelschicht schrumpft. Dieses Ergebnis mehrerer Studien hat die Politik zu Recht alarmiert. Nun überbieten sich die Parteien mit Vorschlägen zur Entlastung der Mittelschicht und zur Bekämpfung der Armut. Am lautesten verbreitet die CSU den von der FDP abgekupferten Slogan „mehr netto vom brutto“. Doch dieser Ansatz hält nicht, was er verspricht. Er geht nicht nur an wesentlichen Problemen vorbei, sondern würde diese sogar noch verschärfen.

LIZ: Der 3. Armutsbericht ist mit dem 2. nicht vergleichbar

Gepostet am Mittwoch, den 28. Mai 2008 um 10:43 in Armut/ Grundsicherung

„Wie miserable Daten auch den deutschen Armutsbericht aufhübschen“ betitelt die Leipziger Internet Zeitung ihren Artikel zu verwirrenden Ergebnissen aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Datengrundlagen.

Dabei beruft sich die LIZ vorwiegend auf das Gutachten von Wolfgang Strengmann-Kuhn:

Pressemitteilung: Scholz verschleiert wahres Ausmaß der Armut

Gepostet am Donnerstag, den 22. Mai 2008 um 11:27 in Armut/ Grundsicherung,Pressemitteilung

Zu der Diskussion um die Höhe der Armutsquote erklärt der Frankfurter Armutsforscher und Bundestagsabgeordnete Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn:

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales behauptete gestern, dass der 3. Armuts- und Reichtumsbericht die „höchstmögliche Datensicherheit“ bietet. Damit behauptet er wissentlich die Unwahrheit. Die verwendeten Daten des EU-SILC sind methodisch unzulänglich und unterschätzen deutlich den Anstieg der Armut in Deutschland. Auch die Betroffenheit verschiedener Gruppen von Armut wird falsch wieder gegeben. Die Armut von Kindern und Erwerbstätigen wird auf der Grundlage der EU-SILC-Daten deutlich unterschätzt.

taz: Fast jeder dritte Migrant ist arm

Gepostet am Mittwoch, den 21. Mai 2008 um 09:04 in Armut/ Grundsicherung

Armutsbericht zeigt Benachteiligung

In der Debatte über Armut spielen Migranten kaum eine Rolle – dabei sind sie besonders oft von Armut bedroht. Sogar der Armutsbericht rechnet ihre Probleme schön, sagen Experten.

Wolfgang Strengmann-Kuhn wird zur Lage der MigrantInnen und den verfälschenden Erhebungsmethoden im aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht zitiert:

Doch die Studie verfälscht die Lage von Migranten in Deutschland, sagte der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Strengmann-Kuhn am Dienstag, der sie mit anderen renommierten Statistiken verglichen hat. „Die erfassten Daten zu Migranten verschönern die Realität“, sagt er. „Die Studie berücksichtigt vor allem Angaben von Migranten aus westlichen Staaten und EU-Ländern. Menschen aus typischen Gastarbeiterländern wie der Türkei werden kaum erfasst – obwohl vor allem sie in Deutschland leben.“ Dies liegt an der Datenerhebung: Für die EU-Silc-Studie werden schriftliche Fragebögen auf Deutsch verschickt – bildungsferne Schichten schreckt dies eher ab.

Zum Artikel in der taz

3. Armuts- und Reichtumsbericht veröffentlicht

Gepostet am Dienstag, den 20. Mai 2008 um 12:15 in Armut/ Grundsicherung

Gravierender Anstieg der Armut, Medianeinkommen gesunken, Armut gestiegen. Steuersenkungen werden Armut nicht verringern.

Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt einen gravierender Anstieg der Armut auf. Das Einkommensarmutsrisiko ist nach neuer OECD-Skala auf Basis des SOEP von 16% (2002) auf 18% (2005) gestiegen. Das mittlere reale Nettoäquivalenzeinkommen (Median) ist im gleichen Zeitraum von 16.790 auf 16.242 Euro pro Jahr gesunken.

Steuersenkungen werden diejenigen mit geringem Einkommen nicht aus der Armut holen, da die Einkommesgruppen mit dem höchsten Armutsrisiko faktisch keine Steuern zahlen. Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn hat als Armutsforscher an einem Gutachten zum neuen Bericht mitgewirkt.

Der komplette Bericht als PDF (Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales)

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